Die nachfolgende Auswahl ist rein subjektiv. Meine Kriterien dabei waren:

(1)  Ich kenne das Buch nicht, um mich nur auf den Trailer konzentrieren zu können.

(2)  Der jeweilige Trailer hilft im Positiven wie auch im Negativen, einen bestimmten Punkt zu illustrieren.

Zu jeder der folgenden Trailerkategorien habe ich versucht, Positiv-Beispiele zu finden, solche, die noch optimierungswürdig wären und totale Traincrashs. Ich wünsche viel Vergnügen.

 

Der „Filmtrailer“

 Viele Trailer sind aufgemacht wie Trailer zu Kino-Filmen. Nichts dagegen einzuwenden, auch im Kino mag ich diese Trailer. Allerdings die Qualität schwankt doch ziemlich.

Der erste Trailer ist ein nahezu perfekter Kinotrailer. Das wäre ein Film, den ich gerne sehen würde. Ist es aber auch ein Buch, das ich gerne lesen würde? Mein einziger Kritikpunkt hier ist der im Teil I angesprochene Medienbruch. Die Schlusssequenz formt leider ein Bild der Buchwelt, die ich doch selber finden und erfinden möchte:

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Wie man einen wirklich stimmungsvollen und sehr schönen Trailer mit zu viel Typo und peinlicher Selbstbeweihräucherung in den Sand setzen kann, illustriert der nächste Trailer. Und am Schluss des Trailers fragt man sich: Und? Wovon handelt das Buch? Ich persönlich würde die Typo gnadenlos weglassen und nur die Atmosphäre sprechen lassen. Ich will sehen und nicht lesen. Und „Ein Krimi der Meisterklasse“? Das mag sein, aber das möchte ich doch selbst beurteilen. (An dieser Stelle wäre dann auch zu bedenken, was so eine Aussage über das übrige Programm des Verlages aussagt …) Und bitte, bitte: Verlinkung im YouTube-Begleittext und im Film selber!

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Wirklich peinlich wird der „Filmtrailer-Ansatz“, wenn auf mehr oder minder ungekonnt zusammengestellte Archivbilder zurückgegriffen wird. Im nächsten Trailer entwickelt sich daraus eine fast schon unfreiwillige Komik, zumal die ausgesprochen mittelmäßige Sprecherin beim Lesen des Textes permanent zu lächeln scheint und so auch der trübsinnigste Inhalt seine heitere Note bekommt. Zusätzlich ist ein Video keine Illustration eines Sprechtextes … Visuell und akustisch eine Katastrophe – und das aus einem angesehenen Verlagshaus. Und: Keine Beschreibung im YouTube-Text, kein Link, kein Gar Nichts. Sechs. Setzen.

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Dass ein ähnlicher Ansatz mit etwas mehr Gespür, einem professionellen Sprecher und mit Kreativität auch anders geht, zeigt das nächste Beispiel (sogar mit Link im Begleittext – Hurra!). Und im Video wird als Letztes eine URL zum Buch kommuniziert – geht also doch:

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Dass es auch anders gehen kann, dass man mit vergleichsweise geringen Mitteln viel erreichen kann, zeigt das nächste Beispiel, das mich wirklich neugierig auf das Buch gemacht hat. Auch hier eine Fotomontage mit genau ausgewählten Bildern, die farblich abgestimmt wurden und so eine Einheit bilden und eine Geschichte erzählen (und sich zudem an die Ästhetik verschiedener Filme des Genres anlehnen, Romero lässt grüßen), dazu als Sprechtext ein Auszug aus dem Buch, gelesen von einem anderen Autoren (und vermutlich Fan des Buchs), der zudem halbwegs vernünftig lesen kann. So kriege ich gleich einen Eindruck vom Stil des Buches, werde in die Welt eingeführt – und die Bilder sind so allgemein, dass ich mir immernoch meine eigene Fantasie entwickeln kann.

Zwei Mängel: Der Ton ist grottig abgemischt, die Sprache klingt wie mit einem Billigmikrofon aufgenommen – da hätte sich der Gang in ein vernünftiges Studio gelohnt. Und die Lobhudelei am Anfang braucht es für mich auch nicht.

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Es spricht: Der Autor

Nun, warum nicht? Auch wenn Autoren vielleicht nicht die besten Erklärer ihrer Werke sind. Doch der eine oder andere kann sich auch vor der Kamera recht eloquent äußern. Oder eben nicht.

Ich beginne diesmal mit einem Traincrash, den ich dem Buchreport verdanke. Eine offensichtlich unvorbereitete Autorin wird im Rahmen einer Buchmesse mit einer Kamera überfallen und soll sich „spontan“ zum Buch äußern. Informationsgehalt gleich null, die Autorin verfällt in Platitüden und stottert sich durch den Text. Schade eigentlich, denn in ihrem Videoblog zeigt die Autorin, dass sie auch anders kann.

Hinzu kommt grauenhaftes Licht, miserable Akustik und mangelnde Planung – so denunziert der (große) Verlag gnadenlos den eigenen Autor; würde ich so etwas bei einem Kunden abliefern, wäre das zurecht mein letzter Auftrag gewesen. Auch hier fehlt der eingeblendete Titel und die Verlinkung.

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Anders ist es, wenn man es mit einem echten Kameraprofi zu tun hat; im nächsten Beispiel spricht ein Prominenter mit mehreren Tausend Stunden Kamera- und Interviewerfahrung, der zudem zeigt, wie man einen eigentlich fertigen Text ganz spontan klingen lässt. (Auch hier fehlt übrigens die Verlinkung … *seufz*).

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 Auch der arrivierte Wissenschaftler macht sich gut vor der Kamera – das nächste Video ist offenbar ein „Best-of“ eines Interviews und führt schon recht tief in das Thema das Buches ein. Es macht zumindest neugierig auf eine Leseprobe – die ich gerne mit einem Klick aufrufen können möchte. Link???

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Der filmische Essay

Eine Mischung aus beiden ist der filmische Essay. Das Buch wird fast schon journalistisch vorgestellt, der Autor kommt zu Wort … Diese Form kann zumindest neugierig machen, wie im ersten Beispiel (auch hier fehlt der Link im Text):

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Der im ersten Teil bereits vorgestellte Trailer der McLuhan-Biografie von Douglas Coupland fällt auch in diese Kategorie. Hier sei wiederholt: Mehr Coupland, weniger McLuhan. Und bitte nicht das sehr gute Zitat aus einem Vortrag nicht mit Typo überdecken. Ich weiß, liebe Macher, ihr wollt damit den Punkt „Kein Point of View im elektronischen Zeitalter“ illustrieren, aber das Gegenteil von gut gemacht ist gut gemeint. Dafür ist das Buch wenigstens verlinkt.

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Das zweite Beispiel hätte gut werden können, aber leider schießt der Verlag über das Ziel hinaus: Ein Trailer soll eine Kostprobe bieten und nicht über lange 9 ½ Minuten das ganze Buch vermitteln. Und warum diese „Werbefuzzi“-Stimme? Warum nicht die Original-Autoren, die doch alle gut sprechen können? Schade eigentlich, denn der Trailer ist eigentlich sehr hochwertig und dem Buch angemessen.

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Und wie man es, wenn schon, richtig macht – Der „Testsieger“

 Witzig, mit viraler Qualität, schön gestaltet und eingebunden in eine Kommunikationsstrategie (direkte Verlinkung auf die dazugehörige Facebook-Seite): So kann es auch gehen. Ein Video, das einfach Spaß macht und zugleich einen Einblick in den Inhalt und die Tonality des Buches gibt – und mich, wenn ich mich denn für das Thema interessieren würde, durchaus dazu reizen würde, das Buch beim nächsten Buchhandelsbesuch mal in die Hand zu nehmen.

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So, das war es erst mal. Weiter geht es im dritten Teil mit den „Lessons Learned“ – sobald ich mich erholt habe. Wenn jemand noch Trailer ergänzen möchte: Gerne! Her damit.