Nachdem ich über Trailer weiter nachgegrübelt habe (dazu irgendwann mal eine andere Notiz), hier mal ein paar grundsätzliche Überlegungen:

… weil mich das Thema interessiert

Nun kaufe ich nicht alle Bücher zu einem Thema, aber doch viele. Ob nun im Bereich Theater oder Kriminalistik … da kaufe ich auch schon mal blind, vor allem, wenn es sich um “offizielle” wissenschaftliche Bücher oder Lehrbücher handelt.

… weil ich schon etwas von dem Autor gelesen habe und er mir gefallen hat

Einer meiner Hauptmotivatoren: Zum einen appelliert dieses Motiv an meine Sammlerleidenschaft, zum anderen weiß ich mich zumeist auf der sicheren Seite. Und es gibt Autoren, bei deren Name ich anfange zu sabbern: “Ah, der neue Grangé ist da … lechz”

… weil mir das Buch jemand empfohlen hat, dem ich vertraue

Eigentlich einer meiner Hauptentscheidungshelfer. Dabei können die Ratgeber Freunde, Kollegen oder andere Menschen aus meinem Umfeld sein, aber auch zum Beispiel die Autoren bestimmter Blogs.

… weil ich den Autor und seine Ideen auf die eine oder andere Weise kennengelernt habe

Gutes Beispiel: TED.com – die Vorträge dort stammen oft von interessanten Sachbuchautoren. Und bisher bin ich fast nie enttäuscht worden. Ein anderes Beispiel sind Lesungen – vorausgesetzt der Autor kann lesen: Mit monoton leiernder Stimme kriegt man im Prinzip jeden Text kaputt. Und natürlich sind mir auch der eine oder andere geschätzte Kollege persönlich bekannt. 

… weil mich das Buchcover und/oder der Klappentext neugierig gemacht haben und mir die erste Seite des Buches gefallen hat

Mein Hauptmotivator für Lustkäufe. – Ein Sonderfall dabei ist etwa die “Kunden, die dieses Buch kauften, kauften auch …”-Funktion von Amazon, durch die ich schon auf einige interessante Titel gekommen bin: So bin ich etwa von Jim Butcher zu Kim Harrison oder Lilith Saintcrow gekommen.

… weil ich bestimmte Bücher für Recherchen brauche

Da ich in meinem beruflichen Umfeld relativ viel recherchieren muss, bin ich manchmal gezwungen, mich mit absurden Themen auseinanderzusetzen – was aber auch sehr spannend sein kann. So bin ich etwa auf Robert X. Cringely: Accidental Empires gestoßen – interessante Einsichten zu Silicon Valley.

… weil ich die Verfilmung oder Fernsehserie gesehen habe

Ernsthaft. Jim Butcher, Tess Gerritsen, Charlaine Harris, Tanya Huft … alles Autoren, die gut verfilmt worden sind (auch wenn die Bücher ja ohnehin meist tausend mal besser sind).

… weil ich irgendwie die Verpflichtung fühle, wenistens mal reingeschaut zu haben (und sei es nur um den Zeitgeist zu verstehen)

Als selbst Schreibender interessiert mich natürlich, was gerade so en vogue ist. Daher schaue ich in den einen oder anderen “Spitzentitel” hinein, um oft genug enttäuscht zu werden. War zum Beispiel “Illuminati” noch ein nettes Popcorn-Buch, sind die Nachfolger von Dan Brown billige Kolportage-Schinken, die sich den Anstrich des Intelligenten geben.

… weil das Buch eh ein Klassiker ist und in jeden Bücherschrank gehört und die Ausgabe … Schatz, die war sooooo günstig, da muasste ich einfach zugreifen

Auch als das 2001-Phänomen bekannt.

Wonach ich selten bis nie entscheide:

Offizielle Rezensionen: Zwar freuen mich als Autor gute Kritiken in Zeitungen und anderen “offiziellen Medien”, aber als Leser lassen sie mich zumeist kalt, speziell, da Zeitungen nicht mehr selber “auswählen”; sondern das die PR-Abtielungen der Verlage machen lassen. – Und nein, ich brauche keine 10 mehr oder minder gleichlautende Rezensionen, dass der neue XXX ein mittelmäßiges Buch ist. Warum dann nicht lieber eien Rezension nach dem Motto: Ich weiß, Sie warten gespannt auf den neuen XXX, lohnt sich aber nicht, dafür kann ich Ihnen YYY empfehlen, das unverdientermaßen keine Sau kennt.

Buchtrailer: Dazu ein anderes mal mehr.

Empfehlungen von Menschen, deren Geschmack ich nicht kenne. Insbsondere von Mainstream-Hasen: “Ach, die [Autor/Autorin, zumeist auch in der Yellow Press skandalös verankert] musst du gelesen haben.”

Buchhändler (mit wenigen wohltuenden Ausnahmen, die aber leider eine aussterbende Spezies sind): Sorry folks, ich weiß, ihr meint es gut. Aber ich bin manchmal erschrocken über die Sachkenntnis auch bei Fachbuchhändlern, die bei essentiellen Nachschlage-Werken ihres Metiers erst den Katalog studieren müssen. Man stelle sich einen Arzt vor, der erst mal nachschlagen muss, wo die Leber ist.

So, habe ich noch was vergessen? Andere Meinungen?